Homeoffice stellt Führung auf die Probe!

Im Homeoffice wird sich Führungsarbeit absehbar ändern und anpassen müssen. Neben dem Verständnis für die besondere Situation der Mitarbeitenden (enge Verknüpfung von Familie und Beruf, eingeschränkte oder gar fehlende Ressourcen, etc.) sind Führungskräfte gefordert, die Führungsmethoden, -techniken und ihren Stil an die neuen Gegebenheiten anzupassen.
Führung hat nach Malik das Ziel, durch eine gute und sich stetig weiter entwickelnde Wirksamkeit der Mitarbeitenden im Unternehmen die Leistung des Verantwortungsbereichs zu erhöhen: Ein besseres Team und nicht die einzelne Führungskraft soll zu besseren Leistungen führen. Homeoffice wird dieses ursprüngliche Ziel von den Verantwortlichen neu einfordern, denn die Instrumente des Mikromanagements verlieren ihre Wirkung oder sind gar nicht mehr anwendbar. Diese Erfahrungen scheinen Führungskräfte bereits gemacht zu haben: Laut einer Studie des Fraunhofer Instituts sind 40% der Befragten der Meinung, dass Führungskräfte zum Thema „Führung auf Distanz“ noch geschult werden müssen (Fraunhofer IAO: Arbeiten in der Coronapandemie – Auf dem Weg zum New Normal). Aus unserer Sicht sind diese drei handwerklichen Aspekte der Führung als Basis für gelingendes Homeoffice absolut notwendig:

Zielorientierung als Ausgangspunkt

Der erste wichtige Schritt zur Anpassung an die neue Situation ist die konsequente Ausrichtung auf eine zielorientierte Führung. Der Blick der Führungskraft geht dabei weg von der Durchführung hin zu den Resultaten. Der beste Start gelingt mit der Vereinbarung von Jahreszielen, die sich aus den Unternehmens- und Bereichszielen ableiten. Mit den Mitarbeitenden sollte auch darüber gesprochen werden, wohin sich der Bereich, das Unternehmen und sie selbst entwickeln sollten und wie sie einen Beitrag dazu leisten können. Dieser Kontext gepaart mit konkreten Zielen lässt Mitarbeitende den Sinn ihrer Tätigkeit erkennen, und versetzt sie in die Lage, ihre Wochen und Tage zu strukturieren und zielführende Entscheidungen zu treffen. So gelingt es, die koordinierende Wirkung von Zielen für die Strukturierung des Arbeitsalltags zu nutzen. Die Relevanz dieses Punktes bestätigt eine Befragung im Auftrag von Microsoft: Über 80% der Befragten nannten als wichtige Faktoren, dass sie Klarheit über Ziele und die strategische Ausrichtung ihres Unternehmens haben und ihr Aufgabengebiet kennen und selbständig erledigen können (Microsoft: Resilienz-Check 2020).

Koordiniert die Ziele erreichen

Im zweiten Schritt müssen Sie Ihren Bereich neu organisieren und auf die veränderten Abläufe einstellen. Wir sprechen nicht von einer Reorganisation, sondern von gezielten Maßnahmen. Laut einer Studie von McKinsey (McKinsey Digital (2020): A blueprint for remote working. Lessons from China.) ist ein wichtiger Aspekt, dass Mitarbeitende, sobald sie sich nicht persönlich sehen, in kleinen Teams besser zurechtkommen, als in großen. Darauf sollte bei einem Zuschnitt in der Aufgabenerfüllung geachtet werden. Unter Zuhilfenahme gemeinsam definierter Standards wird festgelegt, wie in Folge die Aufgabenzuteilung und -bearbeitung organisiert wird: Zu welchen Themen stimmen sich alle Mitglieder ab, wann werden ausgewählte Mitglieder der Teams benötigt? Diese Meetings werden, einmal eingerichtet, verbindlich eingehalten! Zusätzlich zu diesen aufgabenorientierten Meetings werden Austauschrunden für die Mitarbeitenden ermöglicht, um sich frei über Themen austauschen zu können. Das muss nicht in Form verbindlicher Meetings stattfinden, viele Kollaborationstools wie Trello, Teams, Slack, etc. unterstützen den Austausch von Ideen und Gedanken. Führungskräfte proben am besten mit ihren Mitarbeitenden, welche Tools in welcher Ausprägung sich dafür am besten eignen. Schlussendlich gilt es, die Reaktionsgeschwindigkeit auf Anfragen, die Dokumentation von Ergebnissen und die Berichtsstrukturen klar und gut nachvollziehbar festzulegen

Kontrolle auf Distanz

Gute Kontrolle gelingt aus unserer Sicht nur und ausschließlich auf Basis passender Ziele. Ohne Ziele empfinden Mitarbeitende Kontrolle häufig als willkürlich und Führungskräfte untergraben damit das für das Homeoffice dringend benötigte Vertrauensverhältnis. Da Mitarbeitende und Führungskräfte sich nun nicht mehr täglich sehen, ist eine vorausschauende Organisation der Kontrolle notwendig. Verantwortliche sollten es so einrichten, dass Kontrolle immer dann in persönlichen Gesprächen stattfinden kann, wenn die Mitarbeitenden neuartige Aufgaben angehen, die mit einem hohen Maß an Unsicherheit verbunden sind. Wenn sich beide Seiten darüber einig sind, dass die Ziele mit bekannten Vorgehensweisen erreicht werden können, bietet sich die Kontrolle auf Distanz an.
Zwei weitere sehr wichtige Aspekte: Halten Sie die geplanten Kontrollen immer (!) ein und passen Sie die Kontrollen den Kompetenzen an: Je weniger Kompetenz beim Mitarbeitenden vermutet wird, desto genauer sollte die Kontrolle sein. Mitarbeitenden mit einer hohen Kompetenz sollte ein hoher Anteil an Selbstkontrolle überlassen werden.

Eigenverantwortung und Vertrauen: auch ein Resultat handwerklich guter Führung

Homeoffice verlangt aufgrund seines Wesens mehr Vertrauen und Eigenverantwortung. Wir sind der Meinung, dass klare Ziele, eine gute Koordination der Tätigkeiten und effiziente Kontrolle wichtige Bestandteile sind, um diese beiden elementaren Eigenschaften zu bilden und zu stärken. Das funktioniert, weil daraus (auch) das Verhalten der Führungskräfte vorhersehbarer und berechenbarer wird.

Insentis arbeitet seit Jahren „auf Distanz“ und wir haben in dieser Zeit viele Erfahrungen sammeln können. Wenn Sie wissen möchten, wie Sie sich und Ihren Bereich auf die Herausforderung Homeoffice einstellen können, rufen Sie uns an und vereinbaren einen unverbindlichen Gesprächstermin mit einem unserer Experten. Wir freuen uns auf Sie.

 

 

Ansprechpartner Lars Vollmer

Ihr Ansprechpartner:

Lars Vollmer

Senior Manager
Mobil: +49 151 70430847
lars.vollmer@insentis.com

 

 

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