Digitale Transformation durch Transparenz – Prozesse mit Daten sichtbar machen

Einleitung: Blindstellen im Alltag

Viele Organisationen wissen nicht genau, wo ihre Prozesse Zeit, Geld und Energie kosten. Meetings füllen Kalender, Projekte verzögern sich – doch die Ursachen bleiben verborgen. Nicht selten entfallen bis zu 20 % der Prozesskosten auf Liegezeiten und Doppelarbeit, die oft unentdeckt bleiben.

Warum datenbasierte Analysen unverzichtbar sind

Process Mining daher als eine der Schlüsseltechnologien der digitalen Transformation.

Der digitale Zwilling von Prozessen

Ein digitaler Zwilling visualisiert alle Schritte eines Prozesses – mit Zeiten, Abfolgen und Abweichungen. Er zeigt Engpässe, Schleifen und Ausreißer. Diese Transparenz ermöglicht faktenbasierte Diskussionen: Statt über Schuldfragen zu debattieren, sehen alle Beteiligten dasselbe Bild.

Von Transparenz zu Handlung

Die Analyse ist nur der erste Schritt. Entscheidend ist die Ableitung von Maßnahmen:

  1. Hotspots priorisieren: Welche Schritte verursachen die meisten Verzögerungen oder Kosten?
  2. Prozesse vereinfachen: Doppelarbeit und unnötige Schleifen eliminieren.
  3. Automatisierung identifizieren: RPA oder Low-Code-Lösungen dort einsetzen, wo repetitive Tätigkeiten dominieren.
  4. Ergebnisse messen: Vorher-Nachher-Vergleiche sichern die Wirkung ab.

Praxisbeispiel: Logistikunternehmen

Ein europäischer Logistiker nutzte datenbasierte Analysen, um Sendungsverfolgung und Abrechnung zu prüfen. Ergebnis: 25 % der Verzögerungen entstanden durch manuelle Dateneingaben. Nach Einführung automatischer Schnittstellen reduzierte sich die Bearbeitungszeit pro Auftrag um 35 %.

Nutzen für Unternehmen

  • Volle Transparenz über End-to-End-Abläufe
  • Objektive Basis für Entscheidungen
  • Kürzere Durchlaufzeiten und geringere Kosten
  • Grundlage für Automatisierung

Kritische Perspektiven

Auch Prozessanalysen haben Grenzen:

  • Datenqualität: Schlechte Protokolle liefern unvollständige Bilder.
  • Akzeptanz: Mitarbeitende können Analysen als „Kontrolle“ empfinden.
  • Komplexität: Zu detaillierte Analysen verlieren den Blick fürs Ganze.

Harvard Business Review (2020) empfiehlt daher, mit klar abgegrenzten Prozessen zu starten und schnelle Erfolge sichtbar zu machen, bevor eine Skalierung erfolgt.

 

Fazit
Datenbasierte Prozessanalysen sind ein zentraler Hebel der digitalen Transformation. Sie schaffen Klarheit, objektivieren Diskussionen und liefern die Grundlage für Effizienz und Innovation. Wer Prozesse sichtbar macht, gewinnt nicht nur Transparenz, sondern auch Geschwindigkeit und Wettbewerbsfähigkeit.

 


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